Übersicht über die Tätigkeit
Übersicht über die Tätigkeit
Die Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft/Polsko-Niemieckie Towarzystwo Akademickie (PNTA), mit Sitz in Krakau, wurde im Mai 1993 gegründet. Den Vorstand der Gesellschaft bilden junge wissenschaftliche Mitarbeiter der Jagiellonen Universität, ihre Mitglieder sind zumeist ehemalige polnische und deutsche Stipendiaten der Gesellschaft. Im April 1995 wurde auf Initiative ehemaliger deutscher Stipendiaten der PNTA eine Partnerorganisation - Die Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft e.V. - gegründet.
Satzungsziele der PNTA sind:
Förderung der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland sowie anderen europäischen Ländern;
Mitwirkung am gegenseitigen Kennenlernen von Land, Sprache und Kultur sowie am Aufbau von Kontakten und kulturellem Austausch zwischen den Gesellschaften Polens, Deutschlands und anderer Länder;
Beitrag zur Annäherung der polnischen und anderer europäischer Gesellschaften und Förderung der Integrationsprozesse in Europa;
Förderung von Initiativen, die sich zum Ziel setzen, in Polen aus dem europäischen, besonders aber aus dem deutschen Kultur- und Wissenschaftsgut zu schöpfen.
Diese Ziele werden im Besonderen durch folgende Programme realisiert:
Stipendien für polnische Studenten, Doktoranden und Assistenten für einen Aufenthalt in Deutschland - Semester - und Bibliotheksstipendien
Das Programm richtet sich an Studenten, Doktoranden und Assistenten (bis zum 32. Lebensjahr) aller Fachrichtungen an allen polnischen Hochschulen. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt zweistufig (Vorauswahl aufgrund der eingesandten Stipendienbewerbungen, Endauswahl nach den Ergebnissen eines Auswahlgesprächs mit den vorausgewählten Kandidaten). Die Stipendiaten studieren an den von ihnen gewählten Hochschulen (Semesterstipendien) oder recherchieren in Archiven und Bibliotheken und führen wissenschaftliche Konsultationen durch (ein- oder zweimonatige Bibliotheksstipendien). Die PNTA gewährt Unterkunft, monatliches Stipendium und Betreuung seitens eines Vertreters der PNTA (meistens eines ehemaligen deutschen Stipendiaten) und mit seiner Hilfe den Kontakt mit deutschen Studenten. Im Laufe des Semesters wird für alle Stipendiaten ein dreitägiges deutsch-polnisches Seminar organisiert. In den bereits durchgeführten Stipendienprogrammen fanden diese Seminare in Versmold und Berlin statt. Das Programm wurde in den Jahren 1993 - 1999 realisiert, dank finanzieller Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Stefan Batory Stiftung und erfreute sich sehr großen Interesses. Jedes Semester wurden 10 bis 20 Stipendien vergeben (im Laufe des Programms wurden insgesamt ca. 80 Semesterstipendien und ca. 40 Bibliotheksstipendien gewährt). Durchschnittlich bewarben sich pro Semester 75 - 150 Studenten aus ganz Polen. Die Stipendiaten der PNTA waren hervorragende junge Menschen - meistens zukünftige oder bereits tätige wissenschaftliche Mitarbeiter - die ihr Interesse nicht nur auf wissenschaftliche Tätigkeit begrenzten, sondern für verschiedene deutsch-polnische Kontakte offen waren.
Achtung! Aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung mußte das Programm vorübergehend eingestellt werden.
Semesterstipendien für deutsche Studenten und Absolventen für einen intensiven Sprachkurs der polnischen Sprache in Krakau oder für ein Studium in Polen
Das Programm richtet sich an deutsche Studenten aller Studienjahre und Absolventen aller deutschen Hochschulen. Es wird seit dem Jahre 1994 in Kooperation mit der Sprachschule PROLOG in Krakau, einer Partnerschule des Goethe-Instituts durchgeführt. Das Studium in Polen (falls ausreichende Kenntnisse der polnischen Sprache vorhanden sind) ist an einer beliebigen polnischen Hochschule möglich, der Polnischkurs dagegen nur in Krakau. Ähnlich wie bei den Stipendien für polnische Studenten gewährt die PNTA Unterkunft, Betreuung seitens polnischer Studenten und Kontakte mit ihnen. Im Rahmen des Programms wird für alle Stipendiaten ein dreitägiges deutsch-polnisches Seminar organisiert (bisher in Krakau, Posen, Breslau, Warschau, Cieszyn und Krościenko), außerdem auch eintägige Ausflüge und Treffen mit polnischen Studenten. Jedes Semester werden 12 bis 18 Stipendien vergeben. Die Stipendiaten kommen aus fast allen Bundesländern und vertreten außer Slavistik vor allem solche Fachrichtungen wie Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Politologie, Osteuropastudien, Soziologie, Geschichte, Kunst und viele andere, meistens geisteswissenschaftliche Fächer. Bis Januar 2001 sind über 160 Semesterstipendien vergeben worden.
Achtung! Aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung mußte das Programm im Januar 2001 eingestellt werden.
Gastprofessur für deutsche Wissenschaftler an der Jagiellonen Universität
Im November 1996 kam es, auf gemeinsame Initiative von Prof. Andrzej Zoll und der PNTA, zur Errichtung einer Gastprofessorenstelle für deutsche Wissenschaftler an der Jagiellonen Universität. Im Rahmen des Programms kommen seit Oktober 1997 namhafte deutsche Professoren nach Krakau, die an der Jagiellonen Universität ein halbes Semester (2 Monate) regelmäßig Vorlesungen und Seminare für Studenten halten. Bis zum Jahre 2001/2002 war das Programm nur für die Geisteswissenschaften (die Philosophische, Philologische, Geschichtliche und Juristische Fakultät sowie die Fakultät für Verwaltung und Kommmunikationswissenschaften) vorgesehen. Im Jahre 2002/2003 wurde das Programm auf alle Fakultäten der Jagiellonen Universität ausgedehnt, außer der Medizinischen Fakultät. Das Programm wird dank finanzieller Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung aus Essen realisiert. Bisher gastierten 27 Gastprofessoren an der Jagiellonen Universität. Für das Studienjahr 2005/2006 sind vier Gastprofessoren vorgesehen.
Semesterstipendien der mit der PNTA zusammenarbeitenden Organisationen für polnische Studenten und Absolventen
- Copernicus e.V. (http://www.copernicus-stipendium.de) - Verein zur Förderung der Ausbildung ost- und mitteleuropäischer Studierender; Studienaufenthalt und Berufspraktikum in Hamburg für Studenten nach dem Abschluß der ersten vier Semester, in den folgenden Fachrichtungen: Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Politologie. Das Stipendium ist für Studenten des III-IV Studienjahres vorgesehen.
- Toepfer - Stiftung. Stipendien für Studenten und Absolventen der Hochschulen der Künste. Während der in ganz Polen durchgeführten Auswahlaktion für PNTA-Stipendien wurden die Besten von den ausgewählten Kandidaten über Bewerbungsmöglichkeiten bei Copernicus e.V. und der Toepfer-Stiftung informiert und diesen Organisationen auch empfohlen. Zur Zeit informiert die PNTA über die bestehenden Stipendienmöglichkeiten bei Copernicus e.V., verfügt über erforderliche Bewerbungsformulare und hilft bei deren Ausfüllen.
Seminar zur Interpretation von Vokalliteratur
Das zehntägige Seminar richtet sich an Studenten und Absolventen der Hochschulen für Musik aus Polen und deutschsprachigen Ländern. Das Seminar ist eine Art Meisterkurs, in dessen Verlauf seine Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, aktiv an dem vom hervorragenden und geschätzten Gesanglehrer Professor Christian Elßner von der Hochschule für Musik in Dresden geführten Gesangsunterricht teilzunehmen und anschließend ihre Kenntnisse im öffentlichen Abschlußkonzert zu präsentieren. Der Unterricht ist offen, d.h. alle Krakauer Studenten und Schüler der Musikschulen können daran passiv, als Beobachter, teilnehmen. Das Seminar findet alljährlich im Februar oder September in Krakau statt, dank finanzieller Unterstützung des österreichischen Konsulats, des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes und des Krakauer Stadtrats. An den bisher durchgeführten vier Seminaren haben 59 Personen aktiv teilgenommen, und weit mehr haben die Gelegenheit der passiven Teilnahme genutzt. Zum Abschlußkonzert sind jedes Mal ca. 200 Zuhörer erschienen.
Informationsheft PONTES
Seit dem Jahr 1995 hat die PNTA ihr eigenes Informationsheft PONTES herausgegeben. Im Heft konnte man Berichte über die durchgeführten Programme, persönliche Erfahrungen der Stipendiaten aus ihren Studienaufenthalten und Informationen über die geplanten Programme finden. Bis Dezember 2000 sind 7 Hefte erschienen.
Andere Programme
Die PNTA organisiert mehrere kleinere Veranstaltungen, wie Seminare, Konferenzen, Kulturveranstaltungen, Vorträge zu Deutsch-Polnischen Beziehungen. Im Mai 1998 wurde z.B. eine Studienreise nach Berlin für Architekturstudenten organisiert. Im September 1999 wurde die Konferenz zum Thema "Deutsch-Polnische wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen im XX. Jahrhundert und ihre weiteren Perspektiven" durchgeführt.
Die PNTA ist für neue Ideen, Kontakte und Tätigkeitsformen offen und arbeitet gerne mit Studenten und Absolventen aus verschiedenen Städten Polens und Deutschlands zusammen.
ul. Bronowicka 37
30-091 Kraków
Tel.: 0048/ 518 158 901
Web: www.pnta.pl
E-Mail: info@pnta.pl